''Blutige Jacke'' Nach Messerstecherei: Polizei schickte Zeugen mit Beweismittel weg

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''Blutige Jacke'' Nach Messerstecherei: Polizei schickte Zeugen mit Beweismittel weg

Wegen zweifachen Mordversuchs hat sich am Montag ein 36-jähriger Mann am Klagenfurter Landesgericht verantworten müssen. Die Anklage legte ihm zur Last, am 21. Oktober 2019 vor einer Veranstaltungshalle in Klagenfurt zwei Kroaten niedergestochen zu haben, die sich auf einer Tauffeier befunden hatten. Der bisherige Verhandlungsverlauf nährte allerdings Zweifel an der Täterschaft des Angeklagten. Der Mann wurde am Freitagabend auch freigesprochen.

Der 36-Jährige war von alarmierten Polizeibeamten festgenommen worden, weil diese den Eindruck hatten, er wolle sich vom Tatort davonmachen. Der Tatverdächtige war erheblich alkoholisiert und wurde daher erst am darauf folgenden Abend als Beschuldigter einvernommen. Aufgrund nicht ausreichender Deutschkenntnisse des Filipino, der seit 2010 in Österreich lebt und der zuletzt in einer Bäckerei beschäftigt war, wurde von der Polizei ein Dolmetscher beigezogen. Dieser beherrschte jedoch nicht die Muttersprache des 36-Jährigen. Es handelte sich um einen Somali, der von der Polizei als Übersetzer für Englisch und die somalische Sprache eingesetzt wird. Laut Polizei war kein Dolmetsch für die philippinische Sprache verfügbar.
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Dem Polizeiprotokoll zufolge legte der 36-Jährige mithilfe des Dolmetsch insoweit ein Geständnis ab, als er zugab, in Notwehr auf einen 21 und einen 22 Jahre alten Kroaten eingestochen zu haben, weil diese ihn am Parkplatz vor der Veranstaltungshalle attackiert hätten. Die Tatwaffe - ein Klappmesser - besitze er seit drei Jahren, hielt die Polizei fest. Die Polizei hatte das Messer mehrere Stunden nach der Bluttat auf dem Nachbargrundstück sichergestellt, wo sie von Diensthunden aufgespürt wurden.

Der lebensgefährlich verletzte Kroate hat an den Tathergang keine Erinnerung mehr. Das Erlebte hat ihn schwer in Mitleidenschaft genommen, er traut sich fast nicht mehr außer Haus und leidet unter Schlafstörungen. Sein 21-jähriger Landsmann erkannte im Zeugenstand den Angeklagten als Messerstecher wieder, als sämtliche fünf Filipinos, die den zwei jungen Kroaten vor der Veranstaltungshalle über den Weg gelaufen waren, zu einer Gegenüberstellung in den Verhandlungssaal gebeten wurden. Auf nochmaliges Nachfragen der Richterin bekräftigte der 21-Jährige, er sei sich "hundertprozentig sicher, dass der es war".

In diesem Zusammenhang ist zu betonen, dass sich die beiden Filipinos, die somit als mögliche Täter infrage kommen, äußerlich nicht ähnlich schauen. Der Jüngere ist deutlich größer und erheblich kräftiger gebaut als der Angeklagte.

Montag, 28. Oktober 2019

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