Krampuslauf in Berchtesgaden wegen Klimawandel verschoben

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Der allseits beliebte Brauchtum des "Krampuslaufens" wird dieses Jahr im Dezember in Berchtesgaden nicht stattfinden. Stellvertreter der ortsansässigen "Passen" kamen zu dem Schluss, dass Bermudashorts und Felle in Hawaii-Optik nicht mit dem Brauchtum vereinbar sind. Bei Temperaturen um die 13°C wird es den felligen Gesellen schnell heiß unter der Verkleidung. Um potentielle Hitzschläge und Schweiß in den Augen zu vermeiden, kam man zu dem Schluss, das Laufen zu verschieben - und zwar nicht nach hinten, sondern woanders hin. So wurden bereits Hausstellen in Island und Nordschweden angefragt. Die Familien dort sind natürlich begeistert. So auch Karl Andersson aus Göteborg: "Unsere beiden Kinder sind mit dem Brauch des hl. Nikolaus vertraut und freuen sich, anständig verkleidete Krampusse sehen zu dürfen. Gerne nehmen wir Klimaflüchtlinge aus dem Berchtesgadener Land bei uns auf!" Die Stellvertreter der Gruppen und deren Mitglieder sind froh, den Brauchtum nicht aufgeben zu müssen. Sepp Hintergruabinger, Vorstand einer Ramsauer Pass, gab auf unsere Nachfrage hin an: "Früher konnte man die Frauen noch in den Schnee werfen und ordentlich einreiben. Heute würde das in einer Schlammschlacht und einer Anzeige enden. Auch der farbliche Kontrast des lilanen Nikolausgewand passt nicht zu den saftig grünen Almwiesen. Wir sind froh, im hohen Norden zuflucht gefunden zu haben." Politiker wie Donald Trump, die den Klimawandel immer noch leugnen, würden in Berchtesgaden einen guten Eindruck der tatsächlichen Auswirkungen von dreckigen Dieselschleudern und Treibhausgas bekommen. Deprimierte junge Männer und enttäuschte Familien am 5. & 6. Dezember sind nur der Vorreiter einer kulturellen Klimakatastrophe. Das Christkindlschießen am 24.12. müsste wegen akuter Waldbrandgefahr ausfallen, Schneewiesel der Jennerbahn würden verrosten und der Weihnachtsbock würde zum blauen Trendcocktail mutieren.

dpa

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