Geile Demo in München

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Geile Demo in München

In München nehmen 500 Therapeuten ihr demokratisches Grundrecht wahr und demonstrieren. Die Berufsverbände informieren ihre Mitglieder nicht, mit dem Hinweis, die vertrauensvollen Gespräche mit der Politik würden gestört. Der Berichterstatter für den Heilmittelbereich bezieht zuvor in einem Interview klar Stellung und sagt, dass die Therapeuten nur ihre Probleme laut genug vortragen müssen um Gehör zu finden.

Die vertrauensvollen Gespräche münden in einem Änderungsantrag zum PSG III, der die Osteopathie in die Ausbildung zur Physiotherapie integrieren möchte. Mit dem Hinweis, dass dann Rechtssicherheit für die Ausübung bestehen würde und man durch die Qualität, die fortan von den Verbänden gesichert würde fast automatisch von einer Aufnahme der Osteopathie in den Heilmittelkatalog ausgehen könne.

Gleichzeitig nimmt man weiterhin in Kauf, dass die Ausbildung weiter ausgehöhlt wird. Schon jetzt sind Absolventen nicht in der Lage über 40 der Leistungen zu erbringen, was nebenbei bemerkt verfassungsrechtliche Fragen aufwirft. Genau diesen Punkt greift die GKV auf und warnt ausdrücklich vor einer Entfernung der Ausbildung gegenüber dem Leistungskatalog.

Von Verbandsvertretern wird ja Nichtmitgliedern gern ein Schmarotzertum vorgeworfen. Trotz fehlendem Engagements würde man von den Erfolgen der Verbände profitieren. Welche Erfolge genau?
Angesichts der Realität, dass Praxisinhaber in große wirtschaftliche Probleme kommen, weil sie keine Mitarbeiter finden und schon gar keine, die den kompletten Leistungskatalog abdecken können und dass auf Seiten der Arbeitnehmer mittlerweile eine Flucht aus dem Beruf eingesetzt hat, sind solche Äußerungen mehr als zynisch.

Man argumentiert weiter, dass mit Roy Kühne endlich jemand in Berlin ist, der die Probleme kennt und Türen öffnet und dass man diese Chance zuvor nicht hatte. Kennt man allerdings die Vernetzung des IFK innerhalb der SPD und das CDU-Netzwerk eines Herrn E. so relativiert sich diese Aussage schnell.

Brauchen wir dann überhaupt noch Berufsverbände?

Ja, wir brauchen dringend Standesvertreter, die sich für die Physiotherapeuten einsetzen. Die ein Konzept entwickeln, wie sich der Berufsstand in einem sich dramatisch ändernden Gesundheitswesen positioniert und Themen wie Fachkräftemangel, Altersarmut und Professionalisierung konsequent angehen. Dazu sind vielleicht neue Strukturen notwendig, die die Berufsangehörigen jetzt erzwingen müssen.

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